BLUE BAND, BEATNIKS, ET CETERA

Musik-Legenden aus fünf Jahrzehnten

Band I, Landkreis Leer


Buchtext

In diesem Buch lässt der Autor 74 Musiker über ihren musikalischen Lebenslauf berichten. Sie alle haben das musikalische Geschehen im Landkreis Leer und darüber hinaus in den 1960er- bis 1980erjahren mitbestimmt.

Mit ihren subjektiven Erinnerungen zeichnen sie eindrucksvolles Bild der Musikszene jener Zeit, das einem unvollständigen aber aussagekräftigen Mosaik ähnelt. Ob gehobene Tanzmusik, Rock n' Roll, Beat oder Rock, die Musiker zogen Tausende junge Menschen in ihren Bann und auf die Tanzflächen von Lokalen, die heute oft nicht mehr existieren.

Wer dabei war, verbindet persönliche Erinnerungen mit Tanzschuppen wie "Jonny Billker" in Ostrhauderfehn, "Conny Jacobs" in Großwolde, "Las Vegas" (Beckers) in Holthusen, "Kleine Möwe" in Leer, "Preußischer Adler" in Oldersum, "Augustfehner Hof" in Augustfehn, "Bohle Janssen" in Jheringsfehn oder "Kleihauer" in Remels.

Durch die Erzählungen der Musiker wird im Hintergrund ein zweites Bild gezeichnet, ein Bild von der Lebenssituation und vom Lebensgefühl in jener Zeit, in der die Jugend eine bis dahin nicht gekannt neue Freiheit lebten, mit allen Schattenseiten.

Hardcover
272 Seiten
mehr als 400 Fotos



Leseprobe

Eine der vielen bekannten Musikgruppen im deutschen Nordwesten war die "Blue Band", die die Gäste im Lokal "Bohle Janssen" in ihren Bann zog. Heinz Lux erinnert sich:
Als der gelernte Bäcker Heinz Lux im Jahr 1958 im Alter von 18 Jahren aus Polen nach Göttingen kam, musste er die Familie verlassen, um in Wilhelmshaven eine Förderschule besuchen und die deutsche Sprache zu lernen. "Das war Voraussetzung dafür, dass mein Berufsabschluss in Deutschland anerkannt wurde."

Statt anschließend kleine Brötchen und anderes zu backen, zog er es vor, in den Postdienst einzutreten, um irgendwann die Beamtenlaufbahn einzuschlagen. Dass es dazu nicht kam, obwohl er die letzte erforderliche Prüfung irgendwann bestanden hatte, lag am Wirt Willi Janßen aus Jheringsfehn. In der Förderschule war Heinz Lux bewusst geworden, dass er nicht schlecht singen konnte.

Als er zwei junge Männer kennen gelernt hatten, die irgendwo in Wilhelmshaven ("Germania") Musik machten. "Ich ging mal mit und sang ein Lied mit ihnen. Meinen Gesang fanden die beiden so gut, dass sie mich einluden, bei ihnen mitzumachen." An einen Namen der Band kann sich Heinz Lux nicht erinnern, wohl daran, dass man sonntags in Roffhausen zum Tanztee spielte, später für knapp drei Jahre im Kurhaus Dangast. "Ich habe gesungen und den Kontrabass gespielt", sagt er. "Wir hatten damals schon eine gute Gesangsanlage", betont er um anzuschließen, dass man immer darauf geachtet habe, die beste Technik zur Verfügung zu haben.

Seine Frau Karla ergänzt, dass die Musiker später oft zu Messen gefahren seien, um sich über Neuheiten zu informieren. Im Jahr 1964 schloss er sich für knapp zwei Jahre mit Werner Kropp einem weiteren Musiker und einer Sängerin zur "Jolly Combo" zusammen und spielte samstags in Bockholzberg und sonntags im Jagdhaus Eiden (heute Kasino) in Bad Zwischenahn.

Hier hörte ihn Willi Janßen, Wirt des Gasthauses "Bohle-Janßen" in Jheringsfehn, war von seiner Stimme begeistert und wollte ihn für seine Band gewinnen. "Ein halbes Jahr haben mich Heinz Hobbiebrunken und andere Mitglieder der "Blue Band", die in Jheringsfehn fest angestellt war, bearbeitet", erinnert er sich. Als er sich dann gegen die Beamtenlaufbahn und für die Musik entschied, wollte ihm der Wirt der Gaststätte, in der die "Jolly Combo" spielte, eine Klage anhängen.

"Das lief ins Leere, weil ich als Postangestellter das einzige Combo-Mitglied war, das keinen Vertrag mit ihm hatte." Lux wechselte nach Jheringsfehn und die Gäste hatten den Eindruck, "Freddy", "Peter Alexander" oder "Roger Whittaker" stünden mit auf der Bühne wenn er sang. Bis 1979 würden sie hier das Publikum in ihren Bann ziehen. Wenn es die Termine in Jheringsfehn zuließen, spielte die Band sonntags im "Preußischen Adler" in Oldersum, ein kleiner Saal im obern Stockwerk, in dem sich immer vielleicht 150 Gäste drängten. "Sie gehörten teils zum Stammpublikum bei Bohle-Janßen. Deshalb halfen sie uns dabei, Instrumente und Technik hoch zutragen."

"Wir spielten damals alle aktuellen Titel, von den Beatles über die Stones bis zum deutschen Schlager und zur Stimmungsmusik hatten wir alles im Repertoire." Deshalb habe man auch Karnevalsveranstaltungen durchgezogen, die vom Wirt organisiert wurden. "Der Saal war immer brechend voll."



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